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Rückblick Sommertouren 2002
(im Archiv)

 

Bericht des Sommertourenleiters

Jahresrückblick der Sommertouren 2002

Der vergangene Sommer war geprägt von langen Schlechtwetterperioden, trotzdem schönen Touren und auch von personellen Veränderungen in unserer Wander- und Tourenführergruppe. Dass aber immer ein Weg gesucht und gefunden wurde, sieht man an den folgenden Zeilen.

Helmut Lages hat im vergangenen Jahr seine letzten Wandertouren für die Sektion organisiert. Er führte im März bei Sonnenschein eine Gruppe mit acht Personen durchs Tal der Sitter bei St. Gallen. Die zweite Wanderung im Donautal ist leider ausgefallen, dafür hatte er für seine Abschlusstour Ende Oktober noch einmal Glück und führte seine Bergfreunde in den Tössbergen vom Ritten zum Chrüzegg.

Helmut Lages war in der Zeit von 1966 bis 2002 in unserer Sektion tätig als Tourenführer und z.T. auch als Sommertourenwart. Er hatte viele schöne Touren für seine Teilnehmer organisiert und manchen Tag dafür geopfert. Sein Engagement für die Sektion wird wohl kein Zweiter so schnell erreichen. Im Namen der Sektion und der Gruppe der Sommertourenleute möchte ich mich ganz herzlich bei ihm für seinen Einsatz bedanken und wünsche ihm für seinen "Unruhestand" die nötige Gesundheit, die er braucht, wenn es ihn wieder in die Berge zieht.

Auch mit Peter Schuler verlieren wir künftig einen Tourenführer, welcher geschätzt war für seine oft unbekannten aber dennoch schönen sowie auch anspruchsvollen Bergtouren. Letzten Juni leitete er eine Bergtour auf die Rotspitze in den Allgäuer Alpen. Seine elf Begleiter erlebten einen schönen Bergtag mit viel Sonne und herrlicher Fernsicht. Seine letzte Bergtour führte er auf das Parpaner Schwarzhorn (Lenzerheide). Sieben Teilnehmer begleiteten ihn auf einem einsamen Bergpfad bei reichlich Wetterglück zum Gipfel.

Peter ist seit 1985 in der Sektion und war seit 1997 als Tourenführer tätig. Auch um sein Ausscheiden aus dem Tourenführerteam tut es mir sehr leid, denn der Andrang zu seinen Angeboten bestätigte seine Beliebtheit. Auch ihm, da er aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet, wünsche ich weiterhin Lebenskraft, um seine noch anstehenden Ziele in den Bergen zu verwirklichen.

Ulli Weist konnte zwei seiner drei Tourenpläne realisieren. Zum einen wanderte er im März bei leichtem Schneefall mit acht Begleitern von Meersburg nach Überlingen. Auf den Altmann ging es Anfang August mit neun Teilnehmern. Die Wetterverhältnisse waren gut und es gab zudem Gelegenheit, einige Steinböcke aus der Nähe zu beobachten. Die Tour auf die Gehrenspitze fiel aus wegen einer Verletzung seinerseits und wegen Schlechtwetter.

Den höchsten Alpengipfel, den Mont Blanc, hätte man mit Claudia und Hartmut Anfang August besteigen können, wäre da nicht so scheußliches Wetter gewesen. Eine Verschiebung dieser Hochtour von Ende Juni auf Anfang August war auch nötig wegen der Erfrierungen von Hartmut, die er sich am Mount Everest zugezogen hatte. Gratulation zur dennoch erfolgreichen Besteigung ihres "höchsten" Zieles.

Die Besteigung des Lagginhorn mit 4010 m am 1. September war nicht gerade aussichtsreich. Auch hier war es das schlechte Wetter, welches nur drei Bergsteiger zur Teilnahme ermutigte und welches dann auch den Gipfel und nicht den Weg zum Ziel machte. Vom Pech verfolgt war auch die Tour auf Piz Sardona und Piz Segnas. Nach dem Entschluss bei der Vorbesprechung, trotz mäßiger Wettervorhersagen doch aufzubrechen, wurden unsere beiden Hochtourenführer mit ihren fünf Teilnehmern bald von der Wirklichkeit eingeholt. Regen und Neuschnee zwang die Gruppe leider 200 Meter unter dem Gipfel zur Umkehr.

Auch meine erste Tour in der Silvretta musste ich des Wetters wegen um einen Tag verschieben. Dafür war die Sonne an den zwei Tourentagen dann unser ständiger Begleiter. Schade nur, dass die Wenigsten sich so kurzfristig für den Montag frei nehmen konnten - es hätte sich wirklich gelohnt.

Ochsentaler Gletscher
Ochsentaler Gletscher

Meinen Zielen im Berner Oberland stand jedoch fast nichts im Wege. Nach kurzfristiger Absage einer Teilnehmerin zogen wir Mitte Juli zu Dritt los. Von den sechs Viertausendern konnten wir den Leichtesten unter ihnen, das Hinterfiescherhorn wegen eines starken Schneesturmes nicht besteigen. Drei der anderen Gipfel waren wegen der Erfrierungen von Fritz nur noch mit Wolfram erreichbar. Ansonsten hatten wir schönes bis gemischtes mitunter sehr stürmisches Wetter. Sechs leicht erfrorene Fingerspitzen, ein Spaltensturz und Orientierung unter erschwerten Bedingungen waren eindrückliche Erlebnisse außerhalb des Gipfelglücks.

Am Finsteraarhorn
Am Finsteraarhorn
Finsteraarhorn-Gipfel
Finsteraarhorn-Gipfel
Das Aletschhorn über dem Konkordiaplatz
Das Aletschhorn über dem Konkordiaplatz

An dieser Stelle ein Genesungswunsch an Fritz, dessen Finger immer noch nicht die alte Sensibilität erreicht haben.

Die Besteigung der Königspitze und des Ortlers fielen dann schließlich auch ins Wasser. Vielleicht ein anderes Mal.

Nach Rückblick auf das letztjährige Sommerprogramm meine ich, dass wir zukünftig mehr Wanderungen, Berg- und Hochtouren anbieten sollten. In der Summe hatten wir in 2002 vier Wanderungen, vier leichte Bergtouren und 17 Hochtourentage. Zur Ausführung kamen dann letztendlich 17 Aktionstage.

Das Ausscheiden von Helmut Lages und Peter Schuler reißen ein tiefes Loch in unsere Tourenführer-Gruppe. Nach einigem Bemühen im Sektionskreis ist es mir schließlich gelungen, vier neue Touren- und Wanderführer zu finden. Für Wanderungen werden sich in Zukunft Maja Weist, Marita Reiser und Werner Wiedenhorn einbringen. Weiterhin haben wir mit Reinhard Stracke einen Tourenführer mit viel Bergerfahrung im Bereich der leichten bis mittleren Bergtouren für uns gewinnen können. Mit dieser zusätzlichen Besetzung können wir für dieses Jahr den Umständen entsprechend doch ein ansehnliches Programm anbieten.

Leider ist es so, dass bei schwierigen Touren die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Die Anmeldungen zumindest für Berg- und Hochtouren sind immer noch höher als die Angebote. Dies ist für uns Grund genug, Freiwillige zu suchen, die bereit sind, eine Tourenleiter-Ausbildung zu durchlaufen. Natürlich sind wir auf jeden Einzelnen angewiesen, sei es auch nur für einen Tag im Jahr. Sollten Sie also Interesse haben, Touren- oder Wanderführer zu werden, dann wenden sie sich bitte an mich ( Tel. 07556/8203 ).

Noch eine Anmerkung für diejenigen, die sich bei Bergtouren oder speziell bei Hochtouren anmelden. Wir haben immer wieder festgestellt, das sich manche Teilnehmer sehr dürftig auf die bevorstehenden Touren vorbereiten. Die Kenntnisse über Erste Hilfe, Knotenkunde oder Sicherungstechniken können leicht zu Hause oder in speziellen Kursen erlangt werden. Dies wäre im eigenen Interesse und im Interesse aller Teilnehmer an einer Tour wichtig, denn mit den Bergen ist nicht zu spaßen.

Schön wäre es, wenn wir in diesem Sommer ein wenig mehr Glück mit dem Wetter hätten und deshalb wünsche ich allen Teilnehmern und Tourenleitern für diese Saison einen erlebnisreichen und unfallfreien Bergsommer.

Vielen Dank nochmals an Helmut Lages und Peter Schuler für ihren Engagement und auch den Tourenführern und Wanderleitern Ulli Weist, Hartmut Bielefeldt und Claudia Bäumler möchte ich meinen Dank aussprechen.

Hermann Reiser


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Hermann Reiser Letzte Änderung am 04.09.2003