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Rückblick Sommertouren 2001
(im Archiv)

 

Bericht des Sommertourenleiters

Jahresrückblick der Sommertouren 2001

Wieder ist ein Jahr vergangen, und so konnten bei unserem Jahresrückblick am 09.11.2001 im Gasthaus Krone viele Teilnehmer und Tourenleiter ihre Erinnerungen noch einmal aufleben lassen.
Gezeigt wurden eindrückliche Bilder und Dias, begleitet von lebhaften Unterhaltungen. Ich habe mich sehr gefreut, dass diese Veranstaltung so gut besucht war und ein großes Interesse an unserem Tourenprogramm besteht.

Da unsere Aktionen unter freiem Himmel stattfinden, hängt das Gelingen einer Tour im Wesentlichen vom Wetter ab. Deshalb ist es oft erforderlich, dass umgeplant, verschoben oder abgesagt werden muss. Dass auch im vergangenen Jahr immer wieder Lösungen gefunden wurden, sieht man an den vielen Änderungen im Programm.
Von den 23 Programmpunkten die von der Sektion angeboten wurden, sind 6 ausgefallen, 7 mussten verschoben oder umdisponiert werden, und 2 wurden abgebrochen.
Dennoch kamen 15 Unternehmungen zu Gunsten unserer Mitglieder zustande.

Zum Saisonauftakt im März und April wurden in der heimischen Umgebung verschiedene Wanderungen von Helmut Lages und Isabella Braunwarth-Buck organisiert, worauf hin die alpinen Touren ab Juni begannen.

Als Vorbereitung für anspruchsvollere Touren hatten Claudia Bäumler und Hartmut Bielefeldt ein Gletschertraining angeboten, denn der richtige Umgang mit Seil und Haken, vor allem aber die Kameradenbergung, gerät schneller in Vergessenheit als man glaubt.


Helmut Lages wanderte planmäßig am 17. März durchs Argental. Wegen schlechter Wetteraussichten leider nur zu dritt (das Wetter war aber dennoch gut).
Am 29.4. besuchte er mit 8 Personen die Wutachschlucht und wanderte dort von Rötenbach nach Döggingen..
Nach einer Terminverschiebung konnte er am 21. Juni bei gutem Wetter eine Gruppe von 8 Teilnehmern auf die Drei Schwestern führen.



Die Tourenwoche "Churfirsten" ist wie verhext, und er musste auch dieses Mal im August das Unternehmen abbrechen. Es konnten jedoch 3 Gipfel - Selun, Chäserrugg und Schibenstoll - bestiegen werden.
Die Herbstwanderung in den Tössbergen fiel wegen Dauerregens aus.

Ulli Weist hatte Glück und konnte seine Tour auf die Kellaspitze am 23.Juni bei schönem Wetter durchführen. Trotz leichtem Wind und Altschneeresten
verbrachte die Gruppe einen herrlichen Tag.
Auch nach zweimaliger Absage führte die Tour auf die Mohnenfluh am 22 Juli endlich zum Erfolg. Der Weg zog sich von Schröcken über den Jägersteig zum Gipfel. Das Kaiserwetter entschädigte an diesem Tag für den Frust der letzten zwei Jahre und wie er mir sagte, waren alle Teilnehmer nach der 10-stündigen Bergtour froh, glücklich und müde.

Isabella Braunwarth-Buck hatte ihr gesamtes Familien-Programm umgekrempelt und begann im April mit einer Wanderung entlang des Stillen Baches bei Ravensburg.


Statt im Juni auf den Hohen Freschen zu wandern, zog es sie mit ihren Begleitern auf den Hirschberg im Pfändergebiet. Dort erlebten die Familien bei schönem Wetter eine abwechslungsreiche Wanderung.
Im Juli war Isabella im Eistobel bei Isny unterwegs. Hier konnten die Kinder bei schönstem Sommerwetter das kühle Nass genießen.
Auch im August organisierte sie außerplanmäßig ein Wochenende in der Silvretta. Im Bereich des Madlener Hauses und der Wiesbadener-Hütte wurde die Gegend erkundet, und im nahegelegenen Klettergarten sammelten die Kinder ihre ersten Erfahrungen.


Wieder bei Bilderbuchwetter war sie im August auf der Ravensburger Hütte.



Dort unternahmen die Erwachsenen eine Wanderung mit Ziel zum Spuller Schafberg - er wurde nicht erreicht - und Isabella war mit den Kindern am nahen Alpsee beschäftigt um Frösche zu fangen.
Zwei Unternehmungen fanden im Oktober statt. Zum einen besuchte sie den Alpenblumenwanderweg am Hirschberg, wo die Kinder dann zum Abschluss mit der Sommerrodelbahn hätten fahren dürfen, wenn es nicht kurz vorher genieselt hätte. Zum andern unternahm sie eine Wanderung im Donautal. Eine Gruppe mit 30 Personen war dort unterwegs von Beuron an verschiedenen Höhlen vorbei zur Burg Wildenstein.

Mit Claudia Bäumler und Hartmut Bielefeldt war am 9.u.10 Juni ein Gletscherkurs auf dem Rhonegletscher angesagt. Zuerst hatten sich sehr viele Interessenten dazu angemeldet, jedoch in Anbetracht der schlechten Wetterverhältnisse schrumpfte die Zahl der wetterfesten und lernwilligen Teilnehmer bis auf 6 herunter. Die Wenigen durften dann bei Real-Bedingungen (Dauerregen) auf dem Rhonegletscher die Spaltenbergung und andere Techniken üben. Das Erlernte fand dann kurz darauf Anwendung!
Seit Jahren steht mit schönster Regelmäßigkeit der Tödi auf dem Programm. Am 30.6. - 01.7. war es dann soweit. Super Wetter noch beim Hüttenaufstieg, jedoch am Gipfeltag stellte sich trübes Wetter mit ein paar Tropfen und später in Gipfelnähe dickes Nebeltreiben ein. Schade, dass wieder einmal das Wetter nicht mitspielte, denn der Tödi ist ein wunderbarer Aussichtsgipfel.
Trotzdem Gratulation an unsere beiden Führer und die zehn Teilnehmer, denn nicht jede Gruppe erreicht bei diesen Bedingungen den Gipfel des Tödi.

Der einzige Viertausender im Angebot der Sektion war das Bishorn. Im August konnten die 7 Begleiter unserer Hochtourenführer zwei Tage erleben, die von der Sonne verwöhnt und von den Eindrücken geprägt waren.
Der Hüttenanstieg mit 1700 Höhenmetern verlangte den Teilnehmer schon einiges ab. Dafür war der 2.Tag zum "Genießen". Nur 900 Höhenmeter und eine super Sicht über die Walliser-Alpen. Besonders das Weisshorn zeigte sich mit seinem imposanten Nordgrat von der schönsten Seite.


Blick vom Bishorn zum Weisshorn

Gloria Lünstroth führte planmäßig im Juli auf die Gamsfreiheit. Anscheinend waren ihre Teilnehmer nicht alle bei bester Kondition, und so kamen mehr oder weniger lange Wartezeiten zustande. 1600 Höhenmeter galt es bei überwiegend gutem Wetter zu überwinden, und so endete auch dieser Tag erfolgreich nach elf Stunden.

Dieter Lünstroth wollte eigentlich auf den Säntis über die Nasenlöcherroute, doch da der September ein überaus nasser Monat war und schon Schnee in der Route lag, verlegte Dieter seine Tour ins Allgäu. Mit 8 Teilnehmern konnte er dort das Geishorn und mit 4 Teilnehmern das Rauhorn besteigen. Auch dort lag hin und wieder Schnee auf dem Weg, welcher auch zu schwierigen Situationen geführt hatte.

Diese beiden Touren von Gloria und Dieter sollten auch die letzten gewesen sein, die sie für die Sektion Überlingen durchführten.
Wie Dieter mir mitteilte, sei die ständig größere berufliche Beanspruchung der Hauptgrund für diese Entscheidung gewesen.

Ich möchte mich bei Gloria und Dieter für ihr Engagement in den letzten Jahren im Namen der Sektion bedanken und wünsche ihnen noch viele schöne Tage in den Bergen.

Ich selber war mit zwei Unternehmungen am Programm beteiligt und konnte am 8. Juli während einer Regenpause mit 5 Teilnehmern die Zimba über den Ostgrat besteigen. Wir hatten wirklich einen schönen Klettertag erlebt, doch ist der Ostgrat wegen seiner Steinschlaggefahr nicht unbedingt weiter zu empfehlen.




Anfang August wollte ich mit 4 Teilnehmern den Ortler über den Hintergrat ersteigen. Diese Aktion ist jedoch fehlgeschlagen, nicht nur wegen des anfangs schlechten Wetters, welches jedoch stündlich besser wurde, auch wegen eines Teilnehmers der offensichtlich den Hintergrat unterschätzt oder sich selbst überschätzt hatte.

Beim Aufstieg am ersten Schneefeld
Beim Aufstieg am ersten Schneefeld
Blick auf Sulden beim Abstieg
Blick auf Sulden beim Abstieg


Wir mussten noch unterhalb des Oberen Knott umkehren, da jener Teilnehmer den Bedingungen nicht klar kam.

Ich empfehle jedem Interessenten, der sich zur Teilnahme an einer Bergtour entschließt, in erster Linie sich selbstkritisch zu hinterfragen im Bezug auf Gesundheit, Leistungsfähigkeit und technisches Können.
Auch sollte jedem klar sein, dass eine Fehleinschätzung die ganze Gruppe in Gefahr bringen kann.
Da jeder Teilnehmer seine Freizeit und finanzielle Mittel opfert, sollte man als Teil einer Gruppe spätestens bei der Vorbesprechung seine Bedenken äußern
nicht leichtfertig über grundlegende Voraussetzungen hinwegsehen.


Peter Schuler, der für gewöhnlich immer mit sehr interessante Touren aufwartet, war vom Pech verfolgt, und so fielen die Rotspitze und das Parpaner Schwarzhorn ins Wasser. Ich hoffe, das er die beiden Bergtouren in der kommenden Saison noch einmal anbietet.


Die Kinder- und Jugendkletterkurse mit Christof Drechsel, welche wöchentlich stattfinden, sind sehr gut frequentiert.
Mit der Kletterwand an der Jörg-Zürn-Schule stößt man jedoch schnell an seine Grenzen, wie auch mit dem Aufsichtspersonal. Hier wäre es gut, wenn sich z.B. aus dem Kreise der Eltern oder jemand der Freude an Jugendarbeit hat zur
Verfügung stellen würde.
Seit letztem Herbst haben die Jugendlichen die Gelegenheit, mit Christof in der Kletterhalle des DAV-Friedrichshafen zu trainieren.

Für die Zukunft fallen uns mit Gloria und Dieter Lünstroth zwei Tourenführer aus, und auch Helmut Lages und Peter Schuler haben schon angekündigt, in der kommenden Saison etwas zurückzustecken.

Damit die Gruppe der Wander- Berg- und Hochtourenführer - jetzt nur noch 7 - nicht noch weiter zusammenschrumpft, brauchen wir dringend Zuwachs.
Vielleicht gibt es unter unseren Mitgliedern den Einen oder Anderen, dem nur noch ein kleiner Anstoß fehlt. Der DAV bietet eine sehr gute Ausbildung zu den jeweiligen Zielrichtungen an, welche von der Sektion und vom Dachverband auch finanziell großzügig unterstützt wird.
Bei Interesse meldet euch bitte beim Vorsitzenden Herr Drtil oder bei mir.

Im diesem Jahr können wir jedoch noch einmal ein großes, gut gemischtes und anspruchsvolles Programm anbieten.
So zum Beispiel stehen zur Auswahl:
19 Familien-Wandertage.
2 Familien-Klettertage.
4 Wandertage.
4 Bergtourentage.
17 Hochtourentage.
Im Gegensatz zum letzten Jahr werden dieses Jahr nicht nur ein Viertausender, sondern gleich 7 Viertausender und mindestens 17 Berge zwischen 2000m und 4000m angeboten.

Wie gesagt, ein buntes Programm, welches hoffentlich zahlreich angenommen wird.
Den Touren- und Wanderleitern sowie ihren Teilnehmern wünsche ich hierzu die nötige Energie, bestes Wetter und vor allem eine unfallfreie Saison.


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Hermann Reiser Letzte Änderung am 15.08.2003