Letzte Änderung am 03.08.2011 (w.b)

Rückblick MTB Tour Sankt Anton am Arlberg nach Poschiavo / Graubünden

Datum Art und Ort der Veranstaltung Details

vom 23.06.2011 – 26.06.2011

Alpenüberquerung

Bilder: Archiv : Hinderer
Teilnehmer:

Bernd Zeeb, Bernd-Udo Heinz, Michael Nothnagel. Tourenführer Hans Hinderer

Streckenverlauf: St.Anton-Verwalltal-Heilbronner Hütte-Zeinisjoch-Galtür-Ischgl-Fimbatal-Bodenalpe-Fimberpass-Vna-Sur En-Val dÚina-Schlinigpass-Sesvennahütte-Schlinig-Glurns-Ofenpass-Gallopass-Livignosee-Fraelesee-Alp Trela-Trelapass-Livigno-Forcolapass-Sfazu-Poschiavo. 7 Pässe über 2300m.

Bei guter Laune trotz mieser Wetterprognose starteten wir gegen 11 Uhr vom Bahnhof St.Anton, wo wir das Auto parkten. Durchs Verwalltal aufwärts, wenig Biker unterwegs, ab Tragepassage bei 2000m Höhe dann Regen und kalt. Dem frostigen Downhill von der Heilbronner Hütte zur Verbellaalpe folgte ein Trailabschnitt zum Kops Stausee und dann die Abfahrt nach Galtür. Wegen Radwegsperrung schließlich über die Straße nach Ischgl. Unser enormer Kaffeebedarf kontrastierte dort scharf mit der Unlust auf weitere kalte 500Hm im Regen was die Entscheidung für ein Alpentaxi zur Bodenalpe enorm erleichterte. Dort angekommen war die Gästezahl mit uns und noch 2 weiteren Bikern überschaubar, Wäscheservice und Frühstück positiv.

Der nächste Morgen brachte wolkiges Wetter, auf den ersten Kilometern Richtung Fimberpass noch etwas Regen, aber auf der Schiebepassage waren dann eher die Kuhfladen bis in 2500m Höhe lästig als das wenige Nass von oben. Der höchste Punkt mit 2609m war erreicht, der legendäre Downhill nach Griosch gut für die Bikerseele und die restlichen 800Hm vernichteten wir auf eher lieblichen Wegen, erwähnenswert noch der teilweise ruppige Trail zwischen Vna und Ramosch. Auf dem Campingplatz von Sur En gab es dann die Kaffeepause, inzwischen warm und sonnig, vor dem schweissteibenden Anstieg zur Uinaschlucht. Ein enormer Rückenwind half dann auf dem Trail zum Schlinigpass und zur Sesvennahütte, die wir gegen 18 Uhr erreichten. Dann war aber auch gut, die Königsetappe mit über 2000 Hm geschafft und die Hütte gut voll mit Bikern und Wanderern. Die Halbpension dort übrigens mit 48 Euro incl. Hüttenschlafsack, Handtuck und Duschgebühr kaum günstiger als die Hotels...

Nach massenlageruntypisch ruhiger Nacht und sesvennahüttentypisch kargem Frühstück ging es um 8 Uhr gen Ortler abwärts, im Rücken die eindrucksvolle „schwarze Wand“ unterhalb der Sesvennahütte. Technisch anspruchslos, aber mit dem Wind der Alpensüdseite auf der Nase rollt es sich angenehm bis Glurns, der Ministadt im Vinschgau.

Stichwort Aufstiegshilfe: Der schweizer Linienbuss übernimmt den weniger attraktiven Streckenabschnitt durch das Münstertal bis zum Ofenpass in einer knappen Stunde, sehr empfehlenswert! Nun begann ein längerer Trailabschnitt über die Alp Buffalora, steile Schiebepassage bis zur Hochebene von Jufplaun, Grenzübertritt nach Italien vor dem serpentinenreichen Gallopass, heute leider mit sturmgefällten Bäumen reich gepflastert. Der Trail oberhalb des Livignosees ist stellenweise ausgesetzt, entspanntes Cruisen ist hier nicht drin. Dies geht dann nach der Brücke in Richtung Fraele-Stausee umso besser. Jedenfalls bis zum nächsten Anstieg nach Süden zur Trela-Alpe, die mühsam erkämpft werden will aber dafür eine Traumalpe in landschaftlicher Hinsicht darstellt. Ein deftiges Mittagessen und Sonnenbad stärken uns vor dem letzten Pass, dem Trelapass in Richtung Livigno. Die eigens für MTB angelegte Strecke von der Passhöhe zum Livignosee ist Trailgenuss pur. Die letzte Nacht dieser Tour verbrachten wir im bewährten Hotel Valeria, das inzwischen gut auf Biker eingestellt ist und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.

Am Sonntagmorgen hatte sich der Regen des Vorabends verflüchtigt, es ging auf MTB-Trails weiter  auf und ab Richtung Talschluss bis zur Alpe Vago, danach auf Schotter hoch zum Forcolapass. Die Option Heutal verwerfen wir angesichts des von hier sichtbaren ausgesetzten Pfades und der Uhrzeit und genießen stattdessen den Downhill nach Poschiavo, 1200Hm bergab auf Trails, Schotter und teilweise auch Asphaltabschnitten. Kurz vor dem Ziel machen sich die Strapazen der Tour bemerkbar in Form von Materialausfällen bei drei unserer vier Bikes, aber das Eis auf der Piazza von Poschiavo schmeckte trotzdem ganz besonders lecker!

H.G. H.

Bildergalerie

home